Heute früh haben wir, Steffi und ich, uns aufgemacht mit dem Bummelzug nach Yaguachi zu fahren. Es gibteine Bahnstrecke in Ecuador die von Guayaquil nach Quito geht. Jedoch
sind nicht alle Strecken befahrbar. Einige Abschnitte sind aber
mittlerweile wieder hergerichtet. So auch die Strecke Duran - Yaguachi.
Zugfahren ist für uns nichts besonderes aber für die Ecuadorianer
anscheinend schon. Alle um uns herum waren ganz beeindruckt und haben
ständig Fotos vom Zug gemacht. Die Zugfahrt wart zwar nicht spektakulär
aber man hat ein bisschen Einblick in die Landschaft und ein paar ärmere
Gegenden bekommen. Wenn der Guide nicht ständig irgendwelche Spiele
hätte spielen wollen hätte man es fast genießen können ;) Nein,
wirklich, es war eingentlich recht schön.
In
Yaguachi sind wir dann ein bisschen herumspaziert. Es gibt nicht
wirklich viel zu sehen. Eine Kirche und darum herum einen Markt. Ach und
Alpacas auf denen die Touris dan reiten können. Wir sind aber noch ein
bisschen weitergelaufen und haben einen Friedhof entdeckt. Das war
interessant zu sehen, da sich Friedhöfe in Ecuador dann doch um einiges
von den Deutschen unterscheiden. Tja und dann sind wir wohl ein bisschen
übermütig geworden und sind leichtsinnigerweise eine eher unbevölkerte,
um nicht zu sagen einsame, Straße entlanggelaufen. Und prompt haben wir
dann unseren ersten Überfall am eigenen Leib erfahren müssen.
Das
war so: Wir schlendern also die Straße entlang. Wir wollen gerade die
Straßenseite wechseln als wir hinter uns ein Motorrad hören. Wir bleiben
stehen um es vorbei zu lassen. Das Motorrad gibt Gas und fährt extrem
nahe an uns vorbei. Wir denken noch so: "da will wohl mal wieder jemand
den Macker raushängen lassen" (das passiert hier nämlich öfter) und
laufen los auf die andere Seite. Da springt einer von den beiden (die
sich mittlerweile schon hinter uns befinden) ab und
versucht mir die
Tasche oder die Kamera oder beides wegzureissen. Das ist ihm aber nicht
gelungen. Ich hatte nämlich beides quer umgehängt. Also über den Kopf
und ein Schulter, so dass man es eben nicht einfach wegreissen kann.
Außerdem haben wir geschrien wie am Spieß und dann sind die beiden
erfolglos wieder abgedampft und alles war vorbei. Großer Schrecken aber
nichts passiert! Wir sind dann schnell zum Bahnhof zurück und dann gings
auch schon gleich wieder zurück nach Guayaquil. Ich kann also hiermit
bestätigen: Ecuador ist ein gefährliches Pflaster und
man muss echt
aufpassen. Vor allem darf man sich also wirklich nicht abseits der
Hauptwege bewegen. Das ist schade, weil man so immer nur die Oberfläche
sieht. Bislang habe ich es hier nicht so übertrieben gefährlich
gefunden, aber das war uns dann heute doch schon eine Lehre, die zum
Glück ohne Konsequenzen verlaufen ist. Außer, dass wir jetzt weniger
vertrauen in die Leute hier haben und sehr darüber enttäuscht sind, dass
die vielen Warnungen doch absolut berechtigt sind.
Nachdem
wir während der Rückfahrt unseren Schock verdauen konnten sind wir mit
dem Bus zurück nach Guayaquil und auf den Malecón gefahren. Diesmal
hatte ich ja die Kamera dabei, also gibt es jetzt auch ein paar Fotos.
Da heute Samstag ist war ziemlich viel los. Da steht dann auch alle zehn
Meter ein Polizist und man kann sich wieder wohl fühlen :) Nach einer
weiteren Busfahrt in Ölsardinenposition waren wir gegen 17:30 wieder
wohlbehütet zurück und haben uns erstmal in den Pool geschmissen.