Die erste Schulwoche war dann doch erstaunlich anstrengend. 07:20 ist einfach zu früh... Diese Woche habe ich damit verbracht bei verschiedenen LerherInnen mitzugehen und mir deren Unterricht anzuschauen. Ich weiß nicht wie oft ich mich vor einer Klasse vorgestellt habe, meinen Namen angeschrieben habe (da ihn kaum eine Klasse verstanden hat ;) ) erklärt habe was ich hier mache und unzählige Fragen beantwortet habe. Gefühlt war es bestimmt an die hundert Mal. Jetzt habe ich ersteinmal einen vorläufigen Stundenplan. Ich bin dann ab nächster Woche erstmal fest bei einer 7ten (entspricht in Deutschland eine 6te) und bei einer BII (=Bachillerato II - vorletztes Schuljahr). Außerdem bin ich vier Stunden in der Woche bei Kunst in einer 5ten, 8ten, und 10ten und mal sehen, eventuell auch in einer BIII. Mal sehen wie das mit der Zeit so hinhaut. Dann bin ich noch jeden Tag in zwei Kindergartengruppen. Seit dem ersten Tag unterrichte ich auch schon eine eigene Klasse, die V II, weil der eigentliche Lehrer gerade krankheitsbedingt ausfällt. Die Klasse gehört zu dem Vespertina- Projekt der Schule. Das ist ein Nachmittagsunterricht für die Kinder der Umgebung und der Angestellten, die sich die Schule nicht leisten können. Pro Jahrgang gibt es eine Klasse. Die Kinder können in der Vespertina Deutsch als Fach wählen. Das ermöglicht ihnen nach der Schule eine duale Ausbildung bei (meist) deutschen Firmen zu machen. Dementsprechend sind die Kinder auch aufmerksamer und passen gut auf. Außerdem ist die Gruppe recht klein, so dass es ein angenehmes Unterrichten ist. Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Gruppe behalten kann, denn so kann ich jeden Tag einen eigenen Unterricht machen und einiges ausprobieren.
Zusätzlich
zu dem Unterricht in der Schule soll ich auch einen Unterricht für
Angestellte und Lehrer halten. Der findet dann ab Dienstag einem in der
Woche statt. Ich bin sehr gespannt darauf, denn es ist doch etwas
anderes Erwachsene zu unterrichten und ich glaube ihr Anspruch an meinen
Unterricht ist höher.
Mit
den ganzen Sachen ist meine Unterrichtszeit auch eigentlich schon voll.
Aber mal sehen. Ich möchte die restliche Zeit nutzen, um vielleicht
noch ein paar andere Klasse zu sehen. Und da ich so lange da bin, kann
ich mir auch gut vorstellen die Klassen nach den Herbstferien nochmal zu
wechseln.
Ansonsten
habe ich nicht so viel gemacht in dieser Woche. Abends war ich doch
immer sehr k.o. und es hat ein paar Tage gedauert bis ich mich zeitlich
voll umgestellt habe. Mittwoch hab ich mit Steffi (meine Mitbewohnerin)
meinen ersten Ausflug in die Stadt unternommen. Die Kamera hab ich
sicherheitshalber erstmal zuhause gelassen, deswegen gibt es leider noch
keine Fotos. Wir sind mit dem Bus gefahren und haben endlich mal ein
bisschen was von der Stadt gesehen. Besonders schön ist sie nicht aber
sehr Südamerikanisch. In der Innenstadt sind wir den Malecón
entlanggelaufen und haben das Viertel Las Penas angeschaut, was wirklich
sehr hübsch ist. Unterwegs haben wir einen Ecuadorianer aufgegabelt,
der unbedingt ein bisschen Stadtführer spielen wollte. Er war sehr nett
aber er hat ununterbrochen geredet und das war auf die Dauer dann
anstrengend.
Zu guter Letzt noch ein paar Bilder von der Schule. Das Gelände ist wirklich sehr weitläufig mit unglaublich vielen Gebäuden.