Mittwoch, 26. März 2014

Buenos Aires - 17.-23.3

Unseren letzten Stop in Argentinien legten wir in Buenos Aires ein. Hauptstadt, Geburtsort des Tango und mit 13 Mio Einwohnern leben hier knapp 1/3 der gesamten argentinischen Bevölkerung.
Den ersten Tag verbrachten wir wieder mit 2 Trinkgeld-Stadtführungen, bei denen wir die Geschichte näher kennen lernten, alte Stadtpaläste bestaunten und erste Eindrücke sammelten. So bekamen wir auch unsere ersten Demostrationen zu sehen, die hier täglich stattfinden. Argentinien steckt gerade in einer dicken Wirtschaftskrise mit 30% Inflation. Die Porteños (so heissen die Einwohner von B.A.) sind wahre Streikjunkies. Wöchentlich finden hier 20-30 Demos für und gegen alles Mögliche statt! Deswegen werden die Sicherheitszäune am Hauptplatz schon gar nicht mehr abgebaut und sind einbetoniert worden.
Buenos Aires ist riesengroß und natürlich gibt es superviel zu sehen. Die Stadtviertel sind teilweise sehr unterschiedlich und jedes hat seinen eigenen Flair. Gewohnt haben wir in San Telmo, einem Viertel mit vielen alten Häusern, Restaurants und gemütlichen Cafés.
Im Hafenviertel La Boca wurde der Tango erfunden. Ein buntes und eher touristisches Viertel. In Recoleta stehen noch einige der riesigen kolonialen Paläste. Bis auf einen sind sie mittlerweile Luxushotels oder Botschaften. Außerdem besuchten wir den Friedhof in Recoleta und das Grab der Nationalheldin Evita, die v.a. für die Rechte der Frauen kämpfte.
Palermo ist bekannt für seine vielen Bars und Cafés und hat eine sehr gemütliche und geschäftige Atmosphäre.
Natürlich konnten wir es uns nicht entgehen lassen eine Tangoshow zu besuchen. Wir wurden vom Hostel abgeholt und erhielten zunächst unsere ersten Tangostunden. Die erste Pose können wir also schon ;). Danach gings zur Show inkl. Abendessen. Die Show war super! Genau wie man es sich vorstellt, saßen wir in einem alten Theater auf einem Balkon direkt vor der Bühne. Der Livesänger schlenderte durch die Reihen, die Tänzer tanzten hindurch und zeigten akrobatische Posen auf der Bühne.

Die Tangokultur in Buenos Aires ist eine ganz spezielle. Um Tango zu tanzen gehen die Menschen in Milongas. Von Anfängern bis Profis ist hier alles vertreten. Die Leute gehen hier hin wie wir in die Kneipe. Man isst etwas, schlürft ein Gläschen Wein und tanzt ein bisschen in gemütlicher Atmosphäre. Die wirklichen Milongas sind nur für Mitglieder geöffnet, einige aber auch für Touristen. Wir hatten das Glück Mercedes auf unserer Reise kennen gelernt zu haben. Sie kommt aus der Stadt und nahm uns mit in eine nicht allzu touristische Milonga. Wir aßen etwas, tranken Wein und sahen den Leuten beim Tanzen zu. Star des Abends war ein älterer Opi, der mit dem Tango geboren sein muss und den ganzen Laden in seinen Bann zog. Ein richtig cooler Abend.

Natürlich mussten wir auch das gute argentinische Fleisch probieren. Neben riesigen 450gr Steaks gingen wir mit einem netten Pärchen, welches wir in Bolivien kennen gelernt hatten in eine typische Parillada (Grillrestaurant). Hier kann man eine Art Fleisch-Flatrate bestellen was wir natürlich auch taten. So richtig wissen wir immernoch nicht, was wir da so alles gegessen haben. Aber es war sehr lecker und am Ende hatten wir das Gefühl uns einmal durch die komplette Kuh gemampft zu haben ;).
Die Argentinier Essen übgrigends seeeeehr spät. So stand unser Nachtisch erst um 1 Uhr Nachts auf dem Tisch.
Den Sonntag verbrachten wir noch einmal mit Shopping. Jede Woche findet in San Telmo ein riesiger Markt statt. Wir hatten es nicht weit und so wanderten weitere Mitbringsel in unsere Rucksäcke. Am Abend gingen wir noch einmal in eine Milonga. Hier spielte eine super Tangoband, die wir bereits mittags auf dem Markt entdeckt hatten und die uns einen Flyer in die Hände gerückt hatten.
Am Tag unserer Abreise bekamen wir nochmal die Demonstationslust der Porteños zu sehen. Der 24.3 ist ein Feiertag, an dem das Ende der Militärdiktatur gefeiert wird. Alle waren auf den Beinen und durch die gesamte Stadt schlängelte sich eine riesige Masse demonstrierender Menschen, lautstark mit Trommeln und Plakaten bewaffnet.





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